Kunst kann erstaunen, die Seele berühren, erschüttern oder in andere Welten entführen. Sie kann Impulse geben, faszinieren, bewegen und eine Vielzahl von Emotionen hervorrufen. In ihrem Blog Was kann Kunst berichtet Britta Kadolsky über aktuelle Ausstellungen, porträtiert zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und schaut sich auch gerne die Werke alter Meisterinnen und Meister an. Motto: Wer mehr weiß, sieht mehr.

Kunst als Waffe: Wie die CIA den Abstrakten Expressionismus im Kalten Krieg nutzte

Was haben Jackson Pollock und die CIA gemeinsam? Propaganda für die Demokratie! – Jahrzehntelang war es nur ein Gerücht, mittlerweile wissen wir: Der amerikanische Geheimdienst nutzte moderne amerikanische Kunst als verdeckte ‚Waffe‘ im ideologischen Wettstreit mit der UdSSR. Abstrakter Expressionismus – von Künstler_innen wie Jackson Pollock, Mark Rothko oder Helen Frankenthaler – wurde gezielt als Symbol für geistige Freiheit und kulturelle Stärke des Westens gefördert. Und das über Jahre hinweg – geheim, gezielt und gut organisiert: Selbst die Künstler_innen wussten nichts davon.

Chaos, Körper, Farben: Die Kunst von Pipilotti Rist

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder mich wegdrehen soll. In ihrer Videoarbeit Pepperminta (2009) zoomt Pipilotti Rist gnadenlos nah an Körper heran: Hautporen füllen die Leinwand, ein Zeh zeigt den Dreck unter dem Nagel, Nasenlöcher, Oberschenkel und Münder kleben einem unangenehm dicht vor den Augen. Eine Grenzzone zwischen Intimität und Ekel. Aber hinter der Provokation steckt eine zärtliche Botschaft.

Türkis, Sonne, Swimmingpool – David Hockneys kalifornischer Traum

Es beginnt mit einem Platschen. Ein Moment eingefrorener Bewegung: eine spritzende Fontäne, eingefasst in Türkis und Azur. 
David Hockneys Poolbilder sind nicht nur Gemälde – sie sind Fenster in eine Welt, in der Wasser zur Farbe wird und der Schatten abwesend ist. In der Sonne Kaliforniens fängt Hockney die flirrende Hitze mit klaren geometrischen Formen ein, Los Angeles ist ein Sehnsuchtsort und verkörpert Freiheit, Lifestyle und Moderne. 

Martin Kippenberger – Ein Künstler, der Wettsaufen und Punkmusik liebte

Dies ist die Geschichte eines tragischen und viel zu kurzen Künstlerlebens: Martin Kippenberger trank, feierte und provozierte, als gäbe es kein Morgen. Der deutsche Maler, Bildhauer, Musiker einer Punkband und Selbstdarsteller gehörte zu den schillerndsten Figuren der Kunstszene der 1980er und 90er – nicht zuletzt, weil er diese und sich selbst immer wieder auf die Schippe nahm. 1997 starb er mit nur 44 Jahren an Leberkrebs. 

Frauen in der Kunst

Sieben Bücher über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte

Frauen in der Kunst standen jahrhundertelang nicht als Künstlerinnen vor der Leinwand, sondern dienten ihren männlichen Kollegen als Modelle. Sie durften nicht künstlerisch tätig sein, da ihnen der Zugang zu den Zünften verwehrt war, sie keine Kunstakademien besuchen durften und ihnen der Zugang zu Malutensilien verwehrt wurde. Zudem wurde die Kunstgeschichte größtenteils von Männern geschrieben, wodurch auch zu ihrer Zeit bekannte Künstlerinnen lange nicht im Kunstkanon auftauchten.

Das Stendhal Syndrom – Risiken und Nebenwirkungen beim Kunstgenuss

Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einer italienischen Kunstmetropole, umgeben von Meisterwerken, und plötzlich überkommt Sie ein Gefühl von Schwindel, Herzrasen und Atemnot. Sie erleben eine Panikattacke, Wahnvorstellungen und drohen in Ohnmacht zu fallen. Klingt ungewöhnlich? Das ist das Stendhal Syndrom, eine kulturelle Reizüberflutung, die vor allem Touristen trifft.

Blut, Fleisch, Kot: Ungewöhnliche Materialien in der Kunst

Blut, Fleisch und Kot sind organische Materialien und rufen Störgefühle hervor, wenn sie in der Kunst verwendet werden. „Unartiges“ – so nannte Günther Uecker mal die vermeintlich unkünstlerischen Materialien. Als kontroverse Ausdrucksmittel brechen sie Tabus rund um Themen wie Leben und Tod, Vergänglichkeit und Körperlichkeit und verletzen bewusst die Grenzen zwischen dem Schönen und dem Abstoßenden.

Kunst und Kamera: Die vergessene Geschichte der Fotografinnen

Die Fotografie hat sich seit ihrer Erfindung im 19. Jahrhundert stetig weiterentwickelt und prägt seither die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und dokumentieren. Während viele bekannte Namen in der Geschichte der Fotografie männlich sind – von Henri Cartier-Bresson bis Man Ray – haben auch Frauen eine innovative Rolle in der Fotografie gespielt. Doch ihre Fotos und Beiträge wurden oft übersehen oder vergessen.

Thomas Demand, der Künstler hinter den täuschenden Fotografien

Demands Kunst entführt uns in eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint. Seine Werke sind nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch konzeptuell tiefgründig. Sie kommentieren die Unzuverlässigkeit von Fotografien und die Manipulation der Wahrnehmung. In einer Zeit, in der digitale Bilder leicht verändert werden können, stellt Demand die Frage: Was ist wirklich echt?

Britta Kadolsky,

Kunsthistorikerin und Dozentin, betreibt seit 2020 ihren Blog Was kann Kunst und seit 2023 zusammen mit ihrer Schweizer Kollegin Saskia Wolf den Podcast Kunst & Knackig.

„Mein Ziel ist es, Kunst auf hohem Niveau zu vermitteln, aber gleichzeitig verständlich zu bleiben – ohne Worthülsen. In meinen regelmäßigen Artikeln über Kunst verzichte ich auf komplizierte Grammatik, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Denn Kunst soll begeistern und muss nicht abgehoben erklärt werden.“

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