Nur ordentlich drapiert
Der Ruhrgebiet-Ausstellung Glückauf – Film ab! fehlt es an Sinnlichkeit, Wissenschaftlichkeit und noch viel mehr
von Werner Biedermann
Mit der Ausstellung Glückauf – Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets hat sich das Ruhr Museum sehr viel vorgenommen und weitgehend auch publikumsfreundlich umgesetzt. Aber durch das unwissenschaftliche Konzept und zahlreiche, nicht entschuldbare Auslassungen hat es das im Titel selbst gesetzte Ziel weit verfehlt.
Der Ausstellungsort ist passend: die düstere Bunkerebene der Essener Bergbau-Zeche Zollverein. Der italienische Regisseur Federico Fellini hat einmal gesagt: „Ins Kino zu gehen ist wie die Rückkehr in den Mutterleib, du sitzt da still und meditativ im Dunkeln, wartest darauf, dass das Leben auf der Leinwand erscheint.“ In der Ausstellung Glückauf – Film ab! kommt das Leben von den vier großen Projektionsflächen mit Ausschnitten aus Ruhrgebietsfilmen. Film ist ein sinnliches Medium und nur in der Dunkelheit – eben im Erlebnisraum Kino – entfalten sich seine sinn-ästhetischen Qualitäten in der ganzen Fülle. Doch gerade das Sinnliche kommt hier in Essen leider zu kurz. Wie auch vieles mehr.
Aber erst einmal zur Vorgeschichte: Am 1. März 2024 feierte das Essener Kino Filmstudio Glückauf seinen hundertsten Geburtstag. Gegründet wurde es als sogenanntes ,Reformkinoʻ, das mit der Aufführung von anspruchsvollen Filmen der befürchteten ‚Sitten- und Jugendgefährdung durch das neue Medium‘ entgegenwirken sollte. Dieses Jubiläum nahm das Ruhr Museum zum Anlass für eine Ausstellung über die gesamte Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets. Sieben Kuratorinnen und Kuratoren arbeiteten unter der Leitung von Professor Theo Grütter rund zweieinhalb Jahre an der Vorbereitung der Ausstellung in der Kohlenwäsche des UNESCO-Welterbes Zollverein.
Im Hauptausstellungsraum gibt es 20 verschiedene Medienstationen mit Themen wie „Anfänge der Kinematographie“, „Essener Filmkunsttheater“, „Film- und Kinotechnik“, „Kinoarchitektur im Ruhrgebiet“, „Film- und Kinowerbung“ und „Kino- und Filmschaffende“. Präsentiert werden neben Filmausschnitten rund 900 Exponate aus Archiven und Museen sowie Leihgaben von Kinos und Privatpersonen. Dabei handelt es sich um Filmplakate, Autogrammkarten, Drehbücher, Filmrequisiten, Kostüme, Filmfestivalpreise und andere Reliquien.
Galerie: Blicke in die Sonderausstellung Glückauf – Film ab!
In den verschiedenen Kapiteln versucht die Ausstellung, vor allem die technischen, weniger die ästhetischen Aspekte des Kinos aufzuzeigen. Eine leichte, spielerische Aufbereitung, etwa in einem imaginären Filmstudio mit Videokamera, Monitor und dem Bluebox-Verfahren, gibt es nicht. So hatte es beispielsweise 1997 die Fernsehausstellung Der Traum vom Sehen im Gasometer Oberhausen gemacht. Zur Freude der jungen und älteren Besucher konnten diese sich da in die Tagesschau-Kulisse setzen und selbst einmal die Wetterkarte präsentieren. „Die Ausstellung ist anregender und unterhaltsamer als das Samstagabendprogramm aller Sender zusammen“, meinte seinerzeit die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einer Rezension zur Ausstellung.
Glückauf – Film ab! fehlt es an einer solchen Leichtigkeit. Man hat den Eindruck, die Exponate wurden eher nach dem Prinzip ausgewählt: „Wir nehmen, was wir kriegen können.“ Aber es reicht nicht, Objekte in Vitrinen zu legen und zu beschriften. Man braucht schon eine Vision oder zumindest eine visuelle Konzeption. Gerade Regisseure wie Lew Kuleschow mit seinem „Kuleschow-Effekt“ oder Sergej M. Eisenstein mit seiner „Montage der Attraktionen“ haben aufgezeigt, wie man mit sinnlicher Stimulation visuell einen Spannungsbogen aufbauen kann. Dagegen mutet Glückauf – Film ab! eher an, als hätten einige Schaufenstergestalter die Exponate lediglich ordentlich drapiert. Und eine ernsthafte wissenschaftliche Aufarbeitung der über hundertjährigen Kino- und Filmgeschichte gibt es weder in der Ausstellung noch im Katalog.
An den Wänden der Bunkerebene hängen zahlreiche Plakate von Ruhrgebietsfilmen. Die Institution, die für die Förderung der meisten dieser Filme verantwortlich ist, das Filmbüro NW e.V. – die selbstverwaltete kulturelle Filmförderung (gegründet 1980 während der Kurzfilmtage Oberhausen), die immerhin 28 Jahre ihren Sitz in Mülheim/Ruhr hatte – wird lediglich mit einem vergilbten DIN A4-Blatt gewürdigt.
Hatte das Filmbüro etwa kein Interesse daran, sich aktiv an der Ausstellung zu beteiligen? Wurde hier etwas fahrlässig versäumt? – Auf meine Anfrage teilt der aktuelle Vorstandsvorsitzende des Filmbüros, Marcus Seibert, mit: „Bezüglich der Ausstellung in der Zeche Zollverein habe ich erst jetzt begriffen, was genau das ist und wann sie stattfinden soll. Dass das Filmbüro da keine Exponate hinschicken will oder kann, ist frei erfunden! (…) Insofern finde ich es doppelt ärgerlich, wenn wir angeklagt werden, eine Ausstellung mutwillig vernachlässigt zu haben, bei der die Macher es offenbar nicht für nötig befunden haben, uns zu informieren, dass es sie geben wird.“
Zahlreiche weitere Institutionen, Personen und Verbände der im Ruhrgebiet ansässigen filmkulturellen Infrastruktur werden in der Ausstellung und dem Katalog kaum oder gar nicht genannt. Man stellt stattdessen eine ‚Glamour-Kultur‘ aus – mit Filmpreisen (Filmband, Bambi, Grimme-Preis) und Superlativen („das älteste, das größte …“).
Ich will einige dieser Lücken und Defizite benennen, die den Wert und die Bedeutung der Ausstellung in Frage stellen.
Die Kommunalen Kinos, die unter dem Motto „Andere Filme anders zeigen“ in fast allen Ruhrgebietsstädten vertreten sind und kulturelle Basisarbeit leisten – unter anderem mit den vom Filmbüro NW e.V. geförderten Filmen – werden kaum erwähnt. Bezeich-nenderweise wurde das Kommunale Kino Essen, das aus dem Filmclub Essen e.V. (in den 1950er Jahren der mitgliederstärkste Filmclub Europas) hervorgegangen ist, im Jahr 2000 geschlossen. Zur Arbeit dieses Kinos hätte es anschauliche Beispiele für die Ausstellung gegeben.
Ein schöner Anknüpfungspunkt für die Ausstellung wäre auch die Plakat-Kampagne Essen zeigt Kino aus den 1990er Jahren gewesen, geleitet von Ulrich Weinstock, dem rührigen Presseamtsleiter der Stadt Essen, der auch den Stadtwerbefilm Essen – eine Zukunft wird besichtigt von Peter von Zahn produzierte.
Obwohl die Ausstellung im Untertitel Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets heißt, werden vornehmlich Film- und keine Kinoplakate ausgestellt.
Ein Hinweis auf die im Ruhrgebiet aktiven ,Kino-Mobileʻ fehlt ganz. Ab Anfang der 1980er Jahre schickte der Kommunalverband Ruhrgebiet einen umgebauten Doppeldeckerbus mit Filmprojektor, Leinwand und zwei Dutzend Sitzplätzen regelmäßig auf eine Tournee durch die Ruhrgebietsstädte und darüber hinaus und zeigte vornehmlich Imagefilme über das Ruhrgebiet. Der Filmemacher Rüdiger Daniel aus Haan hatte mit seinem Kino-Mobil eine andere Konzeption. Bei diesem von der kulturellen Filmförderung des Landes NRW geförderten Projekt wurden die Filmvorführungen im umgebauten Bus in Musik, kleine Sketche, Clownerien und Mitmachaktionen eingebettet. Rüdiger Daniel zeigte in seinem mobilen Kino hauptsächlich vom Filmbüro NW e.V. geförderte Kurzfilme. Er war in zahlreichen Ruhrgebietsstädten zu Gast, am häufigsten in den Parkanlagen der Stadt Gelsenkirchen. Hier stand die Stadt mit ihren Ordnungsgenehmigungen dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.
Eine weitere Leerstelle der Ausstellung ist der Essener Bürgerfernsehsender OK 43 (Offener Kanal Essen). Vom Januar 1991 bis zum Dezember 2008 wurden die Filmbeiträge der Bürger in das Kabelnetz der Stadt Essen eingespeist. Neben dem Offenen Kanal Dortmund gehörte der OK 43 zu den beiden größten Offenen Kanälen in NRW. In Essen lag seine Reichweite zuletzt bei rund 190.000 Haushalten. Ein Großteil des Programms bestand aus Filmbeiträgen von Bürgern für Bürger, die in pädagogisch geleiteten Seminaren selbstbestimmt das Film- und Fernsehmachen erproben konnten.
Aus diesem Umfeld sind der Oberhausener Experimentalfilmemacher Werner Gorissen, der aus Essen stammende Cutter Michael Groote, der 1993 mit Der Schaum der Tage einen eigenen abendfüllenden Spielfilm nach Motiven des französischen Autors Boris Vian vorlegte, und Tom Alker, der später für den Fernsehsender VOX arbeitete, hervorgegangen. Diese Regisseure werden wie der OK 43 in der Ausstellung nicht einmal erwähnt.
In einer Vitrine wird der Super 8-Film berücksichtigt. Mit einem Super 8-Projektor, drei Spulen mit Louis de Funès-Filmen und einem Super 8-Heimkinokatalog aus den Jahren 1979/80 wird darin die ehemals in Bochum ansässige Firma Marketing Film vorgestellt. Damit beweist das Ruhr Museum ein weiteres Mal Mut zur Lücke. Denn gerade über den Super 8-Film gibt es viele Ruhrgebiet-Geschichten zu erzählen.
So verfolgte in den 1950er und 1960er Jahren der Essener Filmamateur Heinz Pusch mit seiner Super 8-Kamera das Zechensterben im Ruhrgebiet. Mit Genehmigung der Ruhrkohle AG drehte er einen abendfüllenden Dokumentarfilm vom Abriss der Zechen und der Sprengung von Zechenschornsteine. Mit diesem und anderen Super 8-Filmen veranstaltete er – mehrere Jahrzehnte lang – in den Altenheimen des Ruhrgebiets „Kinoabende“. Für dieses Engagement wurde ihm von Bundespräsident Walter Scheel 1976 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und von der Stadt Essen die Verdienstmedaille verliehen. Man wundert sich, dass sich solche Exponate nicht in der Ausstellung befinden.
Super 8 – nicht wichtig genug: Auszeichnungen eines Filmamateurs
Aber auch von eher skurrilen Geschichten um den Super 8-Film im Ruhrgebiet hätte man berichten können. So wurde doch 1966 in Mülheim/Ruhr der 8mm-Kurzfilm Das Diadem gedreht, mit Diana Rigg, die als Emma Peel in der Fernsehserie Mit Schirm, Charme und Melone Bekanntheit erlangte. Ein Fleischermeister aus Mülheim/Ruhr, der Diana Rigg glühend verehrte, hatte eine interessante Geschäftsidee und zahlte ein Vermögen, damit Diana Rigg in seinem stummen 13minütigen Schwarzweiß-8mm-Film mitwirkte. Er gründete in Mülheim die Accentfilm GmbH International, engagierte den Regisseur Uwe Beetz und in einer One-Woman-Show kämpfte Diana Rigg vier Drehtage lang gegen Bösewichte und Juwelenräuber. Mit viel Action – und oft im Badeanzug – wurde am Flughafen Mülheim, im Delphinarium des Duisburger Zoos und in einer Mülheimer Villa gedreht.
Emma Peel mit Charme und Kanone im Kohlenpott
Für die Verwertung des Films war an Tankstellen gedacht worden. In den 1960er Jahren gab es noch den ,Tankwartʻ, der Kunde musste nicht selbst tanken. Um die Wartezeit zu überbrücken, gab es in den Tankstellen eine abgedunkelte Ecke, in der man sich die stumm (!) kämpfende Diana Rigg ansehen konnte. Als das Geschäftsmodell nicht wie geplant funktionierte, wurde ergänzend zum 8mm-Film eine Schallplatte mit dem Ton zum Film produziert. So konnte der Filmfan sich mit dem heimischen Stummfilmprojektor den Filmton per Schallplattenspieler anhören. Letztlich war dieser Film dann doch so erfolgreich, dass ein Remake mit Synchronton und in Farbe sowie vier weitere Super 8-Filme für den Heimkinomarkt gedreht wurden, nun allerdings unter der Regie von Wolfgang von Chmielewski und an der Costa Brava. Angeblich sind 120.000 Stück dieser Filme zu einem Preis von 29,95 DM verkauft worden.
Auch das Thema Kino- und Filmmotive auf Briefmarken kommt in der Ausstellung Glückauf – Film ab! nicht vor. Dieses Thema war den Kuratoren vermutlich zu bieder für eine Ausstellung in einem UNESCO-Welterbe-Gebäude. Dabei verkennt man, dass gerade die Briefmarke als Werbeträger für Kino und Film im Ruhrgebiet in ihrer Bedeutung weit über das Ruhrgebiet hinausreicht.
So gab es neben Postwertzeichen mit den in Essen geborenen Schauspielern Paul Klinger und Heinz Rühmann auch Sondermarken zu den Filmfestivals in Oberhausen und Lünen.
Gut gemacht hätten sich in der Ausstellung auch die großformatigen Schatten-Porträts, welche die Mülheimer Experimentalfilm-Regisseurin Dore O. von Ruhrgebiets-Filmemachern gestaltet hat. Diese waren 1996 in einer großen Dore O.- Ausstellung im Städtischen Museum Mülheim/Ruhr zu sehen und im Frühjahr 2024 in der Mülheimer Galerie Ricarda Fox. Wäre es nicht treffend gewesen, Ruhrgebiets-Regisseure aus dem Blickwinkel einer Ruhrgebiets-Regisseurin vorzustellen? – In Essen ist Dore O. lediglich mit einem Filmobjekt und einem Filmplakat vertreten.
Von Dore O. ist es nicht weit zur Videokunst, die in der Ausstellung ebenfalls nicht vorkommt. Der in Essen lebende Aktions- und Videokünstler VA Wölfl, der schon 1982 in Den Haag den World-Wide-Video-Award bekommen hat, oder die aus Schwerte stammende Videokünstlerin Rosemarie Trockel werden nicht genannt – um nur zwei prominente Beispiele zu nennen. Pädagogische Basisarbeit im Bereich Videokunst leistete in den 1980er und 1990er Jahren der Essener Medienkünstler Karl-Heinz Mauermann mit seinen Video Curiosa-Seminaren im Kunsthaus Essen. Noch heute ist Mauermann mit seinen avantgardistischen digitalen Filmen und Medienkunst-Arbeiten häufiger Gast in den Wettbewerben internationaler Festivals.
Kinokunst im öffentlichen Raum bleibt in der Ausstellung ebenso unsichtbar. An Außenfassaden und in den Innenräumen der Ruhrgebiets-Kinosäle gab es zahlreiche Fresken. Diese sind durch die Umwidmung von Kinos in Super- oder Drogeriemärkte leider überputzt worden. Beispielhaft hier ein Fresko des Parktheaters in Wülfrath.
Auch auf eine Darstellung der Filmhochschulen im Ruhrgebiet und ihrer Absolventen verzichteten die Ausstellungsmacher(innen), obwohl das sinnvoll gewesen wäre. An der Fachhochschule Dortmund unterrichteten nicht nur die Spielfilmregisseure Adolf Winkelmann und Claudia von Alemann, sondern auch der Ruhrgebiets-Dokumentarist Klaus Helle, die Lehrbeauftragte für Filmdesign Marille Hahne (die später einem Ruf als Filmprofessorin an die Universität Zürich folgte) oder der legendäre Filmwissenschaftler Prof. Dr. Hannes Schmidt. In Schwerte gibt es die Ruhrakademie, eine der ältesten privaten staatlich anerkannten Ausbildungsinstitute für Medien- und Fotodesign sowie für Filmregie und Filmschauspiel, die seit 1985 von Prof. Jürgen Störr geleitet wird und deren Absolventen mit zahlreichen internationalen Filmpreisen ausgezeichnet wurden.
Im Jahr 1999 gab es schon einmal – in der Volkshochschule Essen – eine Ausstellung zur Kino- und Filmgeschichte. Unter dem Titel 50 Jahre Filmkultur in Essen setzte die ehemalige Leiterin des Filmclubs Essen, Eleonore Barry, diese in Szene. Darauf wird in der Ausstellung des Ruhr Museums genauso wenig hingewiesen wie auf die Kino-, Film- und Fernsehabteilungen des DASA – Arbeitswelt Museums in Dortmund und die des Museums Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben. Der Movie Park Germany in Bottrop-Kirchhellen wird zwar erwähnt, aber nicht, dass er einmal Bavaria Filmpark hieß und 1992, als er noch von der BavariaFilmPark GmbH betrieben wurde, ein legendäres Filmgeschichtsmuseum hatte. Die Entwürfe für das inzwischen geschlossene großräumige Filmmuseum stammten von dem Filmarchitekten Rolf Zehetbauer, der 1973 den Oscar für die Ausstattung von Bob Fosses Films Cabaret mit Liza Minnelli erhalten hatte.
Aus meiner Sicht wurde bei der Ausstellung Glückauf – Film ab! Kino und Filmgeschichte des Ruhrgebiets die Chance verpasst, die großartige Historie der Film- und Kinokultur des Ruhrgebiets aufzuzeigen – zugunsten einer red carpet show für eine Mainstream-Kundschaft. Man wird geblendet von der Vielzahl der zusammengesuchten Objekte, die großzügig gedacht unter das Thema der Ausstellung passen. Ein jedes der 20 Ausstellungskapitel historisch und sozialkritisch zu behandeln oder zumindest pädagogisch einzuordnen, hätte aber meines Erachtens den Blick für Filmkultur geschärft und das Herz geweitet für das eigentliche Anliegen der Ausstellung: Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets augenscheinlich zu machen und nach-zu-er-leben.
Um mit dem Zitat eines Protagonisten aus dem Film Essen mittendrin aus dem Jahr 1983 des Gelsenkirchener Regisseurs Robert Hartmann zu enden: „Essen, kanze vergessen!“.
Glückauf – Film ab!
Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets
Eine Sonderausstellung des Ruhr Museums vom 29. Juni 2024 bis 2. März 2025
Ruhr Museum in der Kohlenwäsche UNESCO-Welterbe Zollverein, Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
Öffnungszeiten: Mo. bis So. 10 bis 18 Uhr außer 24., 25. und 31.12.
Eintritt: 10 €, ermäßigt 7 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schülerinnen, Schüler und Studierende unter 25 Jahren Eintritt frei
Ausstellungs-Katalog: 295 Seiten, mit mehr als 300 Abbildungen, Klartext Verlag: Essen 2024, 29,95 €, ISBN 978-3-8375-2632-5
Bildnachweise
Das Kuratorenteam: © Mariele Rupieper
Plakat zum FILMFEST‘80 2. FILMFEST DER FILMEMACHER: © Werner Biedermann, Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gestalterin Barbara Lipinska
Filmreihe der VHS Essen, 1987/1990: © Werner Biedermann, Abbildungen mit
freundlicher Genehmigung des Gestalters Bernd Armgard
Essen zeigt Kino, 1990/1992: © Werner Biedermann / Werner Ryschawy (Design), Amt für Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Essen
Verleihungsurkunde, Verdienstmedaille, Verdienstorden Heinz Pusch: © Werner Biedermann, Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Mechthild Pusch
Das Diadem mit Diana Rigg: © Accentfilm GmbH International
Kino- und Filmmotive auf Briefmarken: © Werner Biedermann / Bundesfinanzministerium
Dore O.: Schattenporträt Werner Biedermann: Abbildung mit freundlicher Genehmigung ihres Sohnes Jonathan Nekes
Fresko Parktheater Wülfrath: © Werner Biedermann
Ausstellungsplakat 50 Jahre Filmkultur in Essen: © Werner Biedermann, Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Gestalters Bernd Armgard
alle anderen Fotos: © Ruhr Museum / Christoph Sebastian