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Mit Web-Nerds und Kritikern

zur größten Musikdatenbank der Welt

Die Firmen-Geschichte von AllMusic.com

Die US-amerikanische Musikdatenbank AllMusic.com enthält mehr als drei Millionen Alben und 30 Millionen Stücke (englische Wikipedia im November 2023). Gegründet wurde die Firma 1990 unter dem Namen All Music Guide (AMG) von dem Autor, Musiker und Sammler Michael Erlewine. AMG brachte zwischen 1992 und 2004 insgesamt 14 Musikführer in den meisten populären Genres von Klassik bis Jazz heraus.

Die AllMusic-Webseite 2002 mit Werbung für ihre Musikführer

Der AllMusic-Jazz-Führer 2002

Als eine der ambitioniertesten Seiten des frühen Internets ging die AMG-Datenbank schon 1994 online, mit IT-Unterstützung des Datenbank-Ingenieurs Vladimir Bogdanov und Erlewines Neffen Stephen Thomas Erlewine, der sich mit Chris Woodstra um redaktionelle Inhalte kümmerte. So entstanden im Lauf der Zeit 1400 musikalische Subgenres.

Thomas Erlewine schrieb die ersten Rezensionen für
AllMusic und suchte neue Rezensenten.

2022 beschäftigte AllMusic, so die deutsche Wikipedia, mehr als 900 Musikkritiker, darunter viele freiberufliche, außerdem zahlreiche angestellter Datenbankpfleger. Das Kerngeschäft von AllMusic.com ist laut Wikipedia die Lizenzierung der Informationen an Unternehmen wie Microsoft, AOL, Amazon.com und Barnes & Noble.

AllMusic.com gehört mit Sidereel.com, einer Plattform für TV-Shows und -Serien, und der Film-Plattform AllMovie.com zum All Media Network.

Begleiter der drei Plattformen ist als eine Art Content-Aggregator Celebified, eine Thumbnail-Seite mit Personen-Features, Best-of-Listen, Neuveröffentlichungen, einzelnen Alben und Filmen, verlinkt mit Beiträgen der Partnerseiten AllMusic.com und AllMovie.com.

Besitzer des All Media Network ist seit 2015 RhythmOne plc (damals Blinkx), eine US-amerikanische Firma für digitale Werbetechnologie, die 2019 ihrerseits von Taptica International gekauft wurde, einer Firma derselben Branche (im selben Jahr umbenannt in Tremor International).

Mehr über und um AllMusic.com

Infos und Links

Neben enzyklopädischem Musikwissen bietet AllMusic.com auch kuratierte Listen mit aktuellen Empfehlungen, und manchmal graben die Experten auch tiefer wie in diesem Hintergrund-Artikel über AI im Musikbusiness: Harmony vs. Ownership: The Battle Between Music Copyright and AI Technology

Auf seiner Musikkritik-Webseite bei pitchfork.com gibt Stephen Thomas Erlewine, der Neffe des AllMusic-Gründers Michael Erlewine und Redakteur der ersten Stunde, genre-übergreifend hervorragende Musikempfehlungen.

Pitchfork ist eine Art ,seelenverwandte Schwesterʻ von AllMusic, eine Musikwebseite, die früher vor allem Independent-Musik, Elektronik, Singer-Songwriter und Hip-Hop-Veröffentlichungen beobachtete, inzwischen aber tägliche Rezensionen von Musik aller Genres publiziert. 1995 von Ryan Schreiber als Musikblog gegründet, wurde die Webseite 2015 wie AllMusic von einem global agierenden Player aufgekauft, dem Multimedia-Unternehmen Condé Nast, zu dem unter anderem Marken wie Vogue, The New Yorker, Vanity Fair und Wired gehören.

Die Prime Movers von Michael Erlewine blieben eine regionale Berühmtheit von Ann Arbor, Michigan. Die Musiker hatten einige Live-Aufnahmen gemacht, konnten aber bis zur Band-Auflösung keine davon herausbringen. Erst knapp 50 Jahre danach konnte AllMusic.com 2019 eine Besprechung von The Prime Movers Blues Band, einer Song-Sammlung von aufgenommenen Liveauftritten der Prime Movers veröffentlichen.

The Prime Movers Blues Band
– die beiden Cover-Seiten © s.u.

Die Plattform widmete der Blues-Band ihres Gründers eine Biografie, in der auch erzählt wird, was später aus den anderen Bandmitgliedern geworden ist: zum Beispiel ein international anerkannter Gitarren-Reparierer und Designer und ein Avantgarde-Komponist. Die Gruppe von Michael Erlewine kommt auch in der Besprechung des Albums A-Square (Of Course): The Story of Michigan’s Legendary A-Square Records vor, in der es um die lebendige Rockʻn-Roll-Szene des Staates Michigan in den 60er Jahren geht.

The Prime Movers live on stage © s.u.

Unter dem Titel Wie Discogs die wichtigste Plattenbörse der Welt wurde veröffentlichte die Magazin-Plattform Vice 2017 ein Feature über Discogs, einschließlich eines Interviews über das Plattensammeln im 21. Jahrhundert mit den Chefs der Diskografie-Datenbank.

Achim Forst

Bildnachweise

AllMusic-Logo: © Allmusicderivative work CrissCross, via Wikimedia Commons
Webseite-Screenshot und Cover AllMusic-Guides: Allmusic, Backbeatbooks, Fair use
Stephen Thomas Erlewine: © Joe Mabel, GFDL, CC-BY-SA-4.0
Pitchfork-Logo: © Pitchfork Media,Public domain
Cover (2) The Prime Movers Blues Band: © Modern_Harmonic
The Prime Movers: © Merlewine at English Wikipedia, via Wikimedia Commons

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